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Es war vor allem die Balz der Birkhähne, die uns im Frühjahr 2010 nach Schweden zog. Birkwild balzt von Ende März bis Anfang Juni - oft über Jahrzehnte - auf immer den gleichen traditionellen Plätzen, an denen sich zunächst die Hähne, später auch die Hennen einfinden (Arenabalz).

An einem solchen Platz hatten wir die Möglichkeit, einige Tage bzw. Nächte in einem Ansitz zu verbringen, um das beeindruckende Liebeswerben zu erleben. Im März sind die Seen und Flüsse in Mittelschweden noch vereist und der Boden ist meterhoch mit Schnee bedeckt.

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Es war vor allem die Balz der Birkhähne, die uns im Frühjahr 2010 nach Schweden zog. Birkwild balzt von Ende März bis Anfang Juni - oft über Jahrzehnte - auf immer den gleichen traditionellen Plätzen, an denen sich zunächst die Hähne, später auch die Hennen einfinden (Arenabalz).

An einem solchen Platz hatten wir die Möglichkeit, einige Tage bzw. Nächte in einem Ansitz zu verbringen, um das beeindruckende Liebeswerben zu erleben. Im März sind die Seen und Flüsse in Mittelschweden noch vereist und der Boden ist meterhoch mit Schnee bedeckt. Das Federkleid der Hähne ist noch halbwegs in Schuß, später im Jahr ist es von den Balzraufereien oft schon ziemlich mitgenommen - dafür ist dann die Chance, die Hennen oder gar den Tretakt - die Paarung des Birkwildes - zu erleben, deutlich größer.

Unser Versteck bezogen wir an jedem Tag gegen drei Uhr in der Früh, eingemummelt in warme Kleidung und dicken Schlafsäcken, ausgestattet mit heißem Tee und erwartungsfroher Laune, die uns an jedem Tag von neuem half, unsere Müdigkeit und auch die trotz allem kriechende Kälte zu vergessen. Bereits der nächtliche Weg durch den Wald und über die tief verschneiten schwedischen Hochmoore war immer wieder ein nachhaltiges Erlebnis.

Die Balz der Hähne beginnt in der frühen Morgendämmerung und endet meist bei Sonnenaufgang. Manchmal - vor allem in der Hochphase der Balz - schließt sich noch eine Sonnenbalz an, wobei die Hähne dann jedoch nur selten Zeit am Boden verbingen und in der Regel auf den Bäumen aufsitzen.

An guten Tagen fanden sich an "unserem" Balzplatz zwischen sechs und zwölf Hähne ein, an anderen Tagen warteten wir jedoch auch mal vergeblich und konnten die Hähne lediglich dabei beobachten, wie sie in der Nähe hoch oben in den Bäumen saßen und von den Knospen der Bäume fraßen. Von Ferne hörten wir manchmal Wolfsgeheul, durch den Schnee zogen sich die Spuren der Elche (die wir aber leider nicht zu Gesicht bekamen). Einen Steinadler konnten wir immerhin für einen kurzen Moment aus nächster Nähe beobachten. Kolkraben, Unglückshäher und einige andere Vogelarten waren Motive, mit denen wir uns über Tag beschäftigten...

[Wie bei allen Themen sind die nachstehenden Bilder nur eine Auswahl. Um weitere Aufnahmen von den jeweiligen Arten einzusehen, können sie am einfachsten die Schlagworte in der jeweiligen Einzelbildansicht nutzen...]